Fasnacht 2013

Rathausstümrung durch die Litzlocher Moorhexen, Kinderfasching, „Schmutziger Durschdi“ auf dem Dorfplatz, Brauchtumsabend und „Blooserball“: Wir hatten in Gamshurst eine tolle Fasnachtszeit 2013!

 

Impressionen der diesjährigen Fasnacht:

Umzug und Kinderfasching

Wenn Dirigent Sylvain Fellmann ein buntes Gewand trägt, den Taktstock erhebt und ihm dann nicht nur die Musiker, sondern auch noch ein Tross an Hexen und bunter Narrenschar von Jung bis Alt durch Gamshurst folgt, dann ist klar, dass im Dorf die Fastnachtszeit angebrochen ist: Mit einem närrischen Umzug ging es am Sonntag vom Kindergarten zur Kinderfastnacht der Litzlocher Moorhexen in die Halle.

Die jüngsten Narren vom Kindergarten und die Grundschüler hatten eifrig Lieder und Tänze einstudiert, und waren mit Begeisterung die närrischen Bühnen-Akteure dieses Nachmittags: Fetziger Rock’n’Roll, die Reise nach „Lummerland“ bis hin zur Biene Maja und eine gemeinsam mit der Lehrerband vorgetragene und umgetextete Version des Pippi-Langstrumpf-Lieds sorgten für Stimmung.

Die Dritt- und Viertklässler durften nach einem Tanz, den Caroline Funk einstudiert hatte, genau so wenig ohne Zugabe von der Bühne wie die jungen Gäste von der Prinzengarde der Önsbacher Hellauen mit ihrer flotten Tanzaufführung.

Mit einer Spende für Kindergarten und Schule bedankte sich die „männliche Oberhexe“ Simon Schmitt bei Kindergartenleiterin Sabrina Gräff und Schulleiter Martin Schübel für die Programmbeiträge zu diesem gelungenen Faschingsauftakt der kleinen Narren. In wenigen Tagen werden die Litzlocher Moorhexen und ihre kleinen Gäste erneut aufeinander treffen, wenn am „Schmutzigen Donnerstag“ die närrische Stürmung von Kindergarten und Schule ansteht, bevor dann am Nachmittag sogar die „politische Obrigkeit“ den Rathausschlüssel herausrücken muss.

Stürmung des Rathauses

Dass dem Gamshurster Ortsvorsteher keine Schandtat im Dorf entgeht, stellte er beim Sturm der Narren auf das Rathaus am „Schmutzigen Donnerstag“ unter Beweis: „Spitzel hat er mittlerweile überall verteilt – damit ihn jede wichtige Nachricht schnell ereilt!“

So konnte er allerhand aus dem Nähkästchen über die „kleinen Sünden“ der Gamshurster Fastnachtsfrauen und Ortschaftsräte plaudern. Die beiden „größten Sünder“ wurden von den Litzlocher Moorhexen ergriffen und erhielten eine Konfettidusche, die sich im wahrsten Sinne des Wortes „gewaschen“ hatte:

Der Gamshurster Feuerwehrkommandant Wilfried Schanz wurde somit wirkungsvoll an eine noch offene „Erdbeerbowle-Lieferung“ erinnert – und Ortschaftsrat Udo Gartner musste ebenfalls leidlich dafür büßen, die eigene Ehefrau in feucht-fröhlicher Runde gar des Diebstahls bezichtigt zu haben. Beide „Opfer“ erhielten nach ihrer Bestrafung den Fastnachtsorden 2013 der Ortsverwaltung – und das gestürmte Rathaus samt eingerissener Barrikaden gilt nun bis Aschermittwoch als von den Moorhexen besetzt.

Nachdem das Rathaus eingenommen war, stieß die närrische Schar auf die heiße Phase der Fastnachtszeit an – und direkt im Anschluss wurde der Narrenbaum auf dem Festplatz beim Haus der Vereine gestellt und noch eifrig weitergefeiert.

Narrenbaum-Stellen auf dem Dorfplatz

Nach der erfolgreichen Rathausstürmung am Nachmittag des „Schmutzige Durschdi“ zog die närrische Meute auf den Dorfplatz, wo die Litzlocher Moorhexen traditionell den Narrenbaum stellten.

Anschließend wurde noch zünftig der Start der „heißen Phase“ der Fasnacht gefeiert – Vor Ort wurde der neue „Moorhexen-Laster“ mit tollem Airbrush-Design schon mal vorgestellt: Es wird noch ein Weilchen Arbeit machen, bis unsere Hexen damit durch die Fasnachtszeit brausen können.

Brauchtumsabend der Litzlocher Moorhexen

Da waren sie wieder: Hunderte von Narren, mal furchteinflößend anzuschauen, mal kreativ lustig, mal sexy und kess  pilgerten am Fastnachts-Samstag zum 14. Mal in die „Muhrgrundelhalle“ nach Gamshurst zum Brauchtumsabend der Litzlocher Moorhexen.

„Oberhexe“ – oder müsste man dies nun gar mit „Hexerich“, „Hexe-Roller“ oder ähnlich titulieren? – Simon Schmitt, seit Ende der letzten Kampagne Vorsitzender, hatte seine Brauchtumsabend-Premiere am Regiepult der Gamshurster Narrenschar und zeigte sich zufrieden: Die Halle war ausverkauft – stolze 30 fastnachtliche Gruppierungen und Vereine waren gekommen, um bei den Hexen zu feiern – und es hat alles geklappt – man ist ein eingespieltes Team.

Ein abwechslungsreiches Programm lieferten neun Gastauftritte, darunter drei Guggenmusiken: „Die letzten Heuler“ aus Sasbachried, die fetzigen „Notehopser“ aus Rastatt und die „Schlabpedängler de Luxe“ aus Kehl.

Tolle Showtänze lieferten die jungen Damen der „Himbeergarde“ aus dem benachbarten Unzurst und die „Greffner Devils“. Die Prinzengarde Renchen zauberte mit ihrem heißen Tanz ein richtiges Afrika-Feeling auf die Bühne. Mit weiteren Showtänzen sorgten die Tanzgruppe „Effeminate“ aus Schwarzach und die „Gesichter der Schauenburg“ aus Oberkirch für Begeisterung – die Mädels der „Kappler Rebgaise“ erhielten bei ihrem Tanz sogar Unterstützung von den zunfteigenen „Gaisen“ im Häs.

In den Pausen zwischen den Auftritten und nach dem Programm legte das Team der Disco Showtime aus Legelshurst auf, und brachte Bewegung auf die Tanzfläche: In Halle und Bar wurde bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert.

Blooserball des Musikvereins am Rosenmontag

„Bi der Musi isch halt immer was los“, so das treffende Resümee bei den beiden Faschingsveranstaltungen des Musikvereins Gamshurst in der hervorragend besuchten Turn- und Festhalle oder wie sie an Fasching heißt, der „Muhrgrundelhalle“. Beim „Blooserball“ am Rosenmontag gab es viel Tanz und fast noch mehr schräge Töne sowie die Wahrheit der beiden Wahrsager und beim Kehraus am Faschingszischdi wurde noch einmal kräftig gefeiert um „dann in großer Trauer die Hex 2013 zu verbrennen“, aus und vorbei, sogar Tränen flossen bei der angesagten Trauer auf dem Festplatz hinter der Turn- und Festhalle.

Auf zum Schlussspurt der Kampagne 2013 – so hieß es beim Musikverein Gamshurst. Beim traditionellen „Blooserball“ am Rosenmontag servierten die Narren rasante und farbenprächtige Tänze. Da boten dreizehn fesche Girls der TFG Önsbach einen mächtig schönen Showtanz „der absolute Wahn zum Auftakt“, so Moderator Günther Lorenz. In nichts nach standen die „Litzlocher Moorhexen“ und die Landjugendgruppe Gamshurst, ja und wenn hier die Landjugend&Bonanza sich vereint kommt ein Cow-Girl-Cow-Boy-Tanz heraus. Klar die beiden Gruppen legten im heimischen Revier los wie die Feuerwehr und durften nur nach heftigen Zugaben von der Bühne. Nicht zu vergessen die Önsbacher „Hellauen“, zu Beginn gab’s für die große Tanzgarde der Hellauen mit ihrem spritzigen Showtanz tosenden Beifall, anschließend hatten sie mit ihrem Männerballett die Lacher auf ihrer Seite und landeten einen astreinen Auftritt.

Weltbekannte Wahrsager waren Appolonius oder Nostradamus, die wahren Wahrsager beim Musikverein – neu in den Ort gezogen – waren Melanie und Christian Federle. Das Gasthaus „Hirsch“ wurde wegen Reichtum geschlossen, das Wahrsagerduo richtete kurzerhand ein Zentrum für Esotherik und Wahrsagerei in dieser Lokalität ein und befand sich fortan im Zentrum des Geschehens. Nach dem Motto neue sage alles und sehen nichts gings erst über den Musikverein her. Da gibt es jetzt am Dorfplatz eine neue Stromversorgung, der Christian sah in seiner Kugel Pfarrer Michael Keller mit einem Home-Fahrrad trainieren, klar dass man da eine Zapfstelle einrichten musste. Beim Fußballverein geht es drunter und drüber, die bekommen nun einen neuen Rasenplatz auf dem Turnhallendach, damit sie wenigstens mal im Training ganz oben sind, so die Karten von Melanie. Und beim Ortsvorsteher hatten die Karten und die Kugel gleich doppelt recht, an seinem rechten Fuß „rochen“ beide die „Käse und Weinlinie“, letztere sogar mit Riesling trocken noch näher definiert. Mit Getöse zogen die „Bläch Forest Guggys“ aus Achern in die „Muhrgrundelhalle“. Diese dominante Gruppe gab eine halbe Stunde mit allerlei schrägen Törnen und schmissigem Sound dem „Blooserball“ eine feine Würze. Von Günter dem Erschden und Regina der Erschden bekamen die Akteure jeweils den berühmten „Faschingsorden 2013 des MVG“ ausgehändigt.

Zwischen den Programmpunkten und nach dem „offiziellen Programm“ spielten in echt, wie im vergangenen Jahr, das „Duo Grenzenlos“ aus dem Achertal, hier sorgten Daniel und Stefan Dörflinger für Stimmung und viel Party auf der Tanzfläche.

Auch gestern brodelte in der Muhrgrundelhalle die Stimmung über. Die „Gomschder Schdadtmusik“ beteiligte sich am großen Umzug in Achern, um dann mit einem närrischen Kehraus aufzuwarten. Die Vorsitzende Bettina Baumert, „quasi die Firschd Ladie“ des Musikvereins hatte dabei ihre Truppen mit „Spielen & Bedienen“ gut aufgeteilt, Dirigent Sylvain Fellmann nahms gelassen mit meiner halben Mannschaft mache ich halt 100 Prozent gute und spritzige Fastnachtsmusik, so die Ulknudel aus dem Elsass. Die Hatzenweirer Garde sorgte mit einem Garde- und einem Showtanz etwas für Auge. Es dämmerte schon, als die Litzlocher Moorhexen, angeführt von ihrer Oberhexe Simon Schmitt und das Narrenvolk „unter Heulen und Tränen die Hex 2013“ hinter der Turnhalle verbrannten, aus und vorbei hieß es da, gefeiert wurde aber noch bis in die frühen Morgenstunden.

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