Gamshurster Ortschaftsräte besuchten Achenheim im Elsaß
Einen interessanten Tag verbrachte der Gamshurster Ortschaftsrat am Samstag, dem 2. Juli 2016, im benachbarten Elsaß: Gerne war man der Einladung aus Achenheim gefolgt, um die befreundete Gemeinde näher kennenzulernen.
Letztes Jahr war der Gemeinderat aus Frankreich in Gamshurst zu Gast (wir berichteten) – nun folgte der damals versprochene Gegenbesuch.
Bürgermeister Raymond Leipp und der Gemeinderat empfingen die Gamshurster Gäste vormittags im Rathaus, vor dem französische, deutsche und europäische Flaggen wehten, um das Leben und die Geschichte Achenheims vorzustellen. Sprachbarrieren waren Fehlanzeige: Leipp erläuterte alles in Deutsch und Französisch.
Aktuell hat die Gemeinde, die rund neun Kilometer westlich von Straßburg im Département Bas-Rhin liegt, 2067 Einwohner. Ein Drittel der Einwohner ist über 60 Jahre alt, so dass man bestrebt ist, wieder zur Verjüngung beizutragen – beispielsweise durch Baugebiete, die aktuell entstehen. Man zählt im Ort 28 Vereine und Organisationen.
Ortsvorsteher Hans Jürgen Morgenstern bedankte sich in französischer Sprache für die Einladung – ein Versprechen, das er seinem Amtskollegen in Gamshurst gegeben hatte. Er freue sich, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Gemeinden, wie sie die Musikvereine schon seit über 50 Jahren vorleben, weiter zu vertiefen. Länderübergreifende Freundschaften, die von den Menschen über Grenzen hinweg mit Leben gefüllt werden, sehe er als Grundstein für ein friedliches Europa.
Im Anschluss besichtigte man die Ziegelei Wienerberger, die im Ort mit Produktion und Verwaltung rund 150 Arbeitsplätze bietet. Aus Lösslehm, Schieferton und Recyclingmaterial werden dort Hinterwandziegel hergestellt.
Die Gäste bekamen einen interessanten Einblick in die fünf Etappen der Herstellung von der Aufbereitung über das Pressen und Produzieren, den Weg durch die Trocknungsanlage und das Brennen im Ofen bis hin zum Schleifen und Paketieren auf Paletten.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen bei angeregten Gesprächen und interessantem Erfahrungsaustausch über kommunalpolitische Themen besichtige man die Sporthalle – Achenheim ist recht erfolgreich im Handball aktiv – sowie die benachbarte Kinderschule, die man in Frankreich von drei bis sechs Jahren besucht, und die école élémentaire, dies sich dann für fünf Jahre anschließt.
Dort waren auch paläontologische Relikte aus vergangener Zeit, wie ein Mammut-Stoßzahn zu sehen, die auf Gemeindegebiet gefunden wurden.
Beim abschließenden gemütlichen Ausklang war man sich einig, gemeinsam einen wunderschönen Tag Achenheim erlebt zu haben. Diese freundschaftlichen Beziehungen wolle man weiterhin vertiefen. Ein nächstes Zusammentreffen wurde bereits für das kommende Jahr 2017 vereinbart: Dann wieder in Gamshurst auf dem Grillplatz im Rahmen eines Familientages der Ortschafts- bzw. Gemeinderäte beider Gemeinden – somit darf man sich nach dem „au revoir“ zum Abschied tatsächlich heute schon auf ein Wiedersehen freuen.
Lieber Raymond, ein herzliches Dankeschön aus Gamshurst
für Eure Gastfreundschaft!