Seniorenweihnachtsfeier 2008
Eine passende Einstimmung in die Vorweihnachtszeit gab es am 30. November in Gamshurst. Die Gemeinde hatte an diesem ersten Adventsonntag alle Einwohner ab 70 Jahren zur alljährlichen Seniorenweihnachtsfeier in die Mehrzweckhalle eingeladen, der rund 110 Gäste gefolgt waren.
Ortsvorsteher Hans Jürgen Morgenstern hielt einen Rückblick auf das letzte Jahr, das in Gamshurst von zahlreichen Projekten und Aktionen, vor allem im Bereich des ehrenamtlichen Engagements, geprägt war. Man könne 2008 schlichtweg als „Jahr des Ehrenamts“ in Gamshurst bezeichnen, ausgelöst nicht zuletzt durch die Teilnahme am Dorfwettbewerb. Gestaltung von Ortseingängen, Grillhütte und Erweiterung an den Sportanlagen waren von unermüdlichem Einsatz der Helfer begleitet.
Ausblickend auf das kommende Jahr habe man in Gamshurst die Erschließung des Baugebiets „Am Kirchweg“ und Fortführung des Baugebiets „Eichbühn“ vorgesehen. Weitere Themen werden die Gewerbegebietserweiterung, der Anschluss des Stadtteils an die zentrale Wasserversorgung von Achern und die Sanierung der Halle im Bereich der Wärmedämmung sein.
Derzeit zählt Gamshurst 1675 Einwohner, von denen 179 mindestens 70 Jahre alt sind, 62 von ihnen sogar über 80.
Die beiden ältesten Einwohnerinnen kommen aus dem Ortsteil Litzloch. Pauline Seiler zählt 97 Jahre und Berta Volz ist 95 Jahre alt. Friedrich Schmitt ist mit 96 Jahren der älteste Gamshurster, gefolgt von Paul Hagemann mit 91 Jahren. Seit der letzten Seniorenweihnachtsfeier gab es 15 Todesfälle im Ort zu beklagen. Die Geburtenrate ist erfreulicherweise wieder ansteigend. 2008 erblickten bisher 14 Kinder ausGamshurst das Licht der Welt.
Pfarrvikar Michael Wurtz, Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde, hatte einen selbst gebastelten Adventskranz mitgebracht. Jede Woche werde eine weitere Kerze angezündet und lasse nach tristen und nebligen Novembertagen ein warmes weiches Licht immer heller erstrahlen. Ein Wagendrad mit Kerzen, eingeführt von Johann Hinrich Wichern vor rund 170 Jahren im „Rauhen Haus“ in Hamburg, war der erste Adventskranz, der seither in der Vorweihnachtszeit als Siegeskranz von Jesus Christus gelte, die Herzen erhellen möge und die Hoffnung auf ein neues ewiges Leben in sich berge.
Werner Bühler, der erste Vorsitzende des Vereins für Ortsgeschichte referierte über den „Holzhof“, der einst unweit von Gamshurst im damaligen Maiwald angesiedelt war, inzwischen aber vollständig von der Landkarte verschwunden ist (Lesen Sie dazu den gesonderten Artikel auf dieser Seite).
Fester Bestandteil der jährlichen Seniorenfeier sind seit vielen Jahren die Drittklässler der Gamshurster Grundschule, die den Besuchern die Premiere ihres diesjährigen Weihnachts-Theaterspiels aufführten. Begleitet von Schulleiter Klaus Bär und Lehrerin Britta Vieser erfreuten sie das Publikum mit dem Stück „Erkläre mir Weihnachten“, das sie in den letzten Wochen einstudiert hatten.
Für den gesanglichen Rahmen zeichnete sich der Sängerbund Gamshurst unter Leitung von Willi Kammerer verantwortlich. Die Sängerinnen und Sänger gaben besinnliche aber auch heitere Stücke zum Besten, unter anderem „Herr Deine Güte“, „Ein Lied zieht hinaus in die Welt“, „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“ oder den Udo-Jürgens-Klassiker „Mit 66 Jahren“. Mit zwei weihnachtlichen Gedichten, die auch zum Schmunzeln anregten, ergänzte Ilse Wagner die Auftritte des Sängerbunds.
In bewährten Händen lag die Organisation im Hintergrund, wo sich das Team der Gamshurster Landjugend um die Bewirtung der Gäste kümmerte. Der Gamshurster DRK-Ortsverein übernahm gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehrabteilung den Fahrdienst und brachte alle wohlbehalten nach Hause. Der Dank des Ortsvorstehers galt allen Beteiligten, die zum Gelingen des Nachmittags beigetragen hatten – ob auf der Bühne, durch Kuchenspenden oder beim Ablauf der Feier, insbesondere auch der Familie Willi Neu für die gestifteten Präsente.