Inbetriebnahme der Wasserleitung Gamshurst-Fautenbach
Höchst erfreulich nannte Bürgermeister Dietmar Stiefel den offiziellen Anschluss des Wassernetzes Gamshurst an das städtische Wassernetz, zu dem die Vertreter der Stadt, der Ortschaften und der beteiligten Firmen mit dem ersten Schluck „Rothersta-Wasser“ im Gamshurster Ortsteil Ziegelhütte anstoßen konnten.
Nach den notwendigen Wasserproben, Druck- und Dichtigkeitsprüfungen sei Gamshurst fünf Monate nach Beginn der Arbeiten jetzt komplett an das Wasserwerk Rotherst angeschlossen. „Den etwas höheren Wasserpreis haben alle schon bezahlt, bis zum Jahresende werden auch alle Bürger der Stadt das Trinkwasser gehobener Qualität erhalten“, verdeutlichte Stiefel, dass nach Gamshurst noch Önsbach und Wagshurst an das gesamtstädtische Netz angeschlossen werden.
Positiv sei, dass sich mit dem Rotherstwasser die Wasserhärte von 22 auf elf Grad deutscher Härte halbiere, Kalkflecken in Töpfen weniger würden, der Verbrauch von Waschmittel zurückgehe und nicht zuletzt auch mit jeder Tasse Kaffee oder Tee deutlich werde, was weicheres Wasser bringe.
Besonderen Dank richtete der Bürgermeister an die Mitarbeiter und Bauleiter der Firmen, die bei teilweise schwierigem Wetter die Leitungen von der Fautenbacher Lindenstraße zur Gamshurster Ziegelhütte gezogen hätten und sowohl die Autobahn wie die Acher im sogenannten Horizontalspülbohrverfahren unterquert hätten. Die Leitung für ein Steuerrohr zur Kontrolle von Durchfluss und Druck und ein weiteres Leerrohr seien bis zur Industriestraße gezogen worden. Beim Abzweig in der Lindenstraße sei ein Messschacht gesetzt worden, um Durchfluss und Druck messen zu können. Rechts und links der Autobahn, erläuterte Stiefel weiter, könne das Wasser im Havariefall durch zwei Absperrschächte abgestellt werden. Das bisherige Pumpwerk Maiwald werde für den Bedarfsfall erhalten.
Für den Leitungsbau zur flächendeckenden Wasserversorgung investiere die Stadt insgesamt 2,3 Millionen Euro, die Gamshurster Leitung schlage mit 530000 Euro zu Buche.
Ortsvorsteher Hans Jürgen Morgenstern dankte vor allem für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit. Auch mit Grundstückseigentümern habe es keine Probleme gegeben. Positiv seien die ersten Rückmeldungen von Gamshurster Bürgern, die nach privaten Messungen Werte zwischen 10 und 12 Grad Wasserhärte bestätigt hätten. Fautenbachs Ortsvorsteher Gebhard Glaser gratulierte zur weiteren guten Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen.
Dass die Stadt für die 2,2 Kilometer lange Wasserleitung circa 500 000 Euro investiert habe, bedeute enormen Einsatz für bessere Qualität, bestätigte Rolf Fleig als Geschäftsführer des Ingenieurbüros Eppler aus Dornstetten, während Jochen Flammer seitens der Tief- und Druckrohrleitungsbaus Flammer ebenfalls für beste Kooperation dankte und Wassermeister Nikolaus Berger bestätigte, dass 220 Kubikmeter Wasser, die Gamshurst täglich etwa brauche, das Potential des Wasserwerks keinesfalls überfordere.
Info zum Projekt:
4100 Kubikmeter Erdarbeiten, 2200 Meter Kunststoffrohrleitung, 450 Meter grabenlose Leitungsverlegung, jeweils 2800 Meter Steuerrohr und Leerrohr, drei Schachtbauwerke. Die Baukosten der Wasserleitung Fautenbach-Gamshurst liegen mit 530000 Euro im Rahmen des Haushaltsansatzes.
Hinweise der Stadtwerke:
pH-Wert: 7,9 (Schwankung zwischen 7,3 und maximal 8,0) statt bisher 7,2;
Gesamthärte: 10 – 12 Grad deutscher Härte (bisher 22,4 Grad).
Natriumgehalt: 78 Milligramm pro Liter (Schwankung zwischen 55 und 80 Milligramm) statt bisher 9,5 Milligramm pro Liter.
Die Stadt weist darauf hin, dass Betreiber privater Enthärtungsanlagen die Einstellungen durch den Fachbetrieb anpassen lassen sollten und Anlagen, die außer Betrieb genommen werden, wegen Verkeimungsgefahr ausgebaut werden sollten.
Auch ohne private Enthärtungsanlage können die Verbraucher bei Spülmaschinen den Salzverbrauch, bei Waschmaschinen den Waschmittelverbrauch und bei Boilern und Heizungen den Wartungsaufwand reduzieren.