Ältester Grabstein auf dem Friedhof findet seine Zuordnung an die Familie Schuh

Was sich in den 70iger Jahren als zufälliger Fund erwies, entpuppt sich heute als Grabstein einer Familie Schuh, die in 12 Generationen nunmehr von Willi Kammerer aufgezeigt wurde. Anlass für die Recherche war die Erstellung eines Stammbaumes seiner Frau Klärle (Klara) geb. Schuh.
Der älteste Grabstein ist vom Parkplatz kommend als Sandstein sichtbar, allerdings nicht mehr in seiner ursprünglichen Form. Der Verein für Ortsgeschichte nahm nach Willi Kammerers Recherchen die Möglichkeit war, diesen Grabstein, aber auch die anderen dort befindlichen Grabmäler von der Firma HuberArt säubern und restaurieren zu lassen. Dass der aus dem Jahre 1733 stammende Grabstein hier platziert werden konnte, lag an Karl Schuh, der bei Baggerarbeiten im westlichen Außenbereich der Kirche den Grabstein entdeckte.

Er las dabei seinen Familiennamen und „parkte“ ihn in Litzloch in seinem Schopf. Werner Bühler und Nikolaus Braun, die Ehrenmitglieder des Vereins für Ortsgeschichte wurden, wussten von diesem Kleinod und sorgten für die Versetzung auf den Friedhof. Zwar ist der Stein in seiner ursprünglichen Form nicht mehr erhalten, aber dennoch ein wichtiger Zeitzeuge dieses Jahrhunderts mit seinen barocken Verzierungen. Nunmehr ist es Willi Kammerer in unzähligen Stunden der Nachforschungen gelungen, dem Grabstein eine Zuordnung zu geben. Dabei half ihm das 2007 erschienene Familienbuch von Gamshurst, in dem der aus Leiberstung stammende Nicolaus Schue (geb. 1662) genannt ist. Er heiratete 1682 die Gamshurster Catharina geb. Braun und wurde später im Ort Gerichtszwölfer. 1733 verstarb er in Gamshurst. Die Inschrift auf dem Grabmal lautet: „Begraben der ehrsame Nicolaus Schue,Gewesner 12er des Gerichts“. Sein einziger Sohn Nicolaus gründete später die Ziegelhütte und kaufte in Folge in Bühl zwei Mühlen. Seine Zwillingsschwester Maria Ehva, verheiratete Götz (Götzin) wurde Hirschwirtin. An sie erinnert ein großes Steinkreuz im Eingangsbereich des Friedhofes. Aber nicht allein im Familienbauch fand Willi Kammerer wichtige Informationen zur Ahnengalerie seiner Frau. Er recherchierte auch im Landesarchiv in Karlsruhe, in den Archiven von Bühl, Schwarzach und Achern. Dass ihm Nikolaus Braun eine große Unterstützung war, betonte er immer wieder. Die Familienchronik seiner Frau ist nunmehr auf knapp 700 Seiten zu lesen, was auf einen immensen Zeitaufwand hinweist.
Der Verein für Ortsgeschichte bedankt sich bei Willi Kammerer für dessen Arbeit und den Einsatz um dieses so geschichtsträchtige Grabmal.
Anzumerken bleibt, dass es für Interessierte immer noch das Familienbuch käuflich beim Verein für Ortsgeschichte zu erwerben ist.

                                (Edgar Gleiß, 1.Vorsitzender)
v. l. n. r.: Edgar Gleiß, Franz Schuh, Klärle und Willi Kammerer

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