DEUTSCH-FRANZÖSISCHER FEIERABENDHOCK

Der Ruf nach einem starken und freundschaftlichen Europa fand beim deutsch-französischen Hock höchst beeindruckenden Widerhall. Viele Freunde aus Achenheim und Gamshurst und weiteren Partnergemeinden der Region kamen zum Kennenlernen, zum Neustart und zum Feiern. „Europa braucht nicht Krieg, Hass, Gewalt und Leid, wie es jetzt in der Ukraine erlebt und erlitten wird. Wir wollen ein vertrauensvolles und freundschaftliches Miteinander über die Grenzen hinweg“, führte Ortsvorsteher Hans Jürgen Morgenstern in deutsch-französischer Begrüßung an.
Nicht nur seine Freude war riesengroß, nach vier Jahren Partnerschaft, darunter schon mehr als zwei Jahren unter Pandemiebedingungen, sehr viele Akteure aus Achenheim zu begrüßen. Bürgermeister Valentin Rabot (Achenheim) und Ehrenbürgermeister Raymond Leipp, der 2018 mit Morgenstern die Urkunden zur Jumelage gezeichnet hatte, sowie die Akteure der Musikvereine, die seit über 50 Jahren freundschaftlich verbunden sind, ließen erleben, wie es klingt und schwingt, wenn Miteinander herrscht. „Menschen schließen keine Freundschaften mit Nationen, sie schließen Freundschaften mit Menschen“, ließ Morgenstern erkennen, worin die Begründung des gewählten Festrahmens liegt.

Achenheims Kapelle „Harmonie“ sorgte über den gemütlichen Abend hinweg für klangstarke Freundschaft am Haus der Vereine. Neben gern gehörten Märschen brachten die Musikerinnen und Musiker um Sebatian Hugel fürs lebendige Wir-Gefühl auch Stücke wie die Polka „Wir Musikanten“ zu Gehör. Bürgermeister Valentin Rabot hatte Komplimente für die „Glücksmomente“ dieses Abends und des Miteinanders. „Unsere Verbindung ist ein großartiges Symbol für Europa.“ Aus seiner Gemeinde war das neugegründete Partnerschaftskomitee komplett mitgereist und konnte vorgestellt werden. „Wir freuen uns schon jetzt auf unsere Begegnung am 17. September in Achenheim“, ließ Rabot erkennen, wie intensiv man im Miteinander ist.
Nicht weniger Herzlichkeit brachte Oberbürgermeister Klaus Muttach mit nach Gamshurst. „Dieser wundervolle Abend, unser Feiern hier, steht dafür, dass Frieden und Freundschaft täglich und immer wieder auch aus der Bevölkerung entwickelt und gelebt werden müssen.“
In diesem Sinn sprach sich auch Willi Stächele, Minister in Ruhe und Vorsitzender des Ausschusses für Europa und Internationales des Landes Baden-Württemberg, fürs Zusammenkommen aus. „Es wird auch einen Tag nachdiesem furchtbaren Krieg geben. Die neue Friedensordnung darf nicht von oben diktiert werden“, so Stächele. „Gemeinsam sind wir stark,“ fasste der Landespolitiker zusammen, nicht ohne mit den gut bekannten Sätzen „Vive la France“ und „A votre Sante“ die Freunde von beiden Rheinseiten zu erreichen. Beste Stimmung herrschte auf dem Platz und im Festzelt. Die Mitglieder des Fußballvereins und des Chors Achorat waren bestens vorbereitet und hatten alle Hände voll zu tun. Lebhafte Gespräche wurden an allen Tischen geführt. Corona-Erfahrungen und viel Persönliches, aber auch die große Politik beidseits des Rheins, die deutsch-französische Verbindung und die anstehenden Wahlen zur französischen Nationalversammlung waren Themen. Andreas Pollok, Ortsvorsteher aus Memprechtshofen, hatte guten Rat mit seinem Partnerkollegen aus Offendorf. Dorthin gibt es eine herzliche und nachbarschaftliche Beziehung mit tiefer Verwurzelung in der Bürgerschaft. Fautenbachs Ortsvorsteher Rainer Ganter konnte mit Rosemarie und Bernard Martin ein beispielhaftes Paar der deutsch-französischen Freundschaft begrüßen. Schon wenige Jahre nach dem Start der Partnerschaft zwischen Scherwiller und Fautenbach waren sie als Ehepaar zusammengekommen. „Zehn Jahre nach dem Vertrag zur deutsch französischen Zusammenarbeit, den Konrad Adenauer und Präsident de Gaulle unterschrieben hatten, bin ich auch bei meinem Schwiegervater gut angekommen“, so der langjährige Bürgermeisterstellvertreter Scherwillers und Partnerschaftsaktive mit einem Schmunzeln. Dank hatte der Ortsvorsteher am Ende vielfach. „Dass so viele kommen, war nicht klar. Jetzt dürfen wir einmal mehr sagen, dass unsere Freundschaft lebt und unser Miteinander einmal mehr besten Rückenwind erfahren hat.“

Text: Michael Karle

Bilder: Marco Weber

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