Fließgewässer in Gamshurst

Wer sich auf der 11,7 km² großen Fläche Gamshursts auf Wanderung begibt, wird nun beim Überqueren einer Brücke wissen, über welches Fließgewässer diese führt. Bereits vor zwei Jahren haben sich Vorstandsmitglieder des Vereins für Ortsgeschichte Willi Federle, Nikolaus Braun, Klärle Kammerer und Edgar Gleiß auf Fahrradtour begeben, um zu notieren, wo eine Brücke über ein Fließgewässer auf der Gemarkung führt. Den Gedanken, diese Bäche und Gräben zu kennzeichnen, war schon länger in einer Vorstandssitzung des Vereins diskutiert worden. Man wollte mit der Kennzeichnung einfach ein Zeichen setzen für all jene, die, das Fließgewässer zwar zur Kenntnis nahmen, aber welcher Graben oder Bach es nun sei, den man überquerte, war nicht erkennbar. Überrascht waren die Vorstandsmitglieder von der Anzahl der Stege und Brücken, die die Überquerung möglich machten. Gerade die Gemarkungsgröße ist es, dass mehrere Wege und Straßen nicht nur einmal über den Rittgraben, das Schwarzwasser und den Feldbach (die Acher) oder die anderen Fließgewässer führen.

Das zeigt sich am Schwarzwasser, das zunächst die Grenze zu Großweier darstellt und sich anschließend auf „den Weg“ zur Unzhurster Gemarkung macht. Dass die Acher natürlich der wasserreichste Fließgewässer ist, weiß man. Allerdings sollte auf den Schildern auch darauf hingewiesen werden, dass er im Volksmund „Feldbach“ genannt wird.. Die Acher war es auch, dass die Straßenbaubehörde beim Landratsamt zu informieren und zu befragen war, um sich die Genehmigung für die Beschilderung an den Kreisstraßen und der L 87 einzuholen. Unterstützung fand man bei Amtsleiter Roland Gäßler in Offenburg, aber auch beim Leiter des Straßenbauamtes Achern Achim Priller. Er ließ in den vergangenen Tagen von seinem Team die restlichen Brücken auf diesen Straßen mit den Schildern bestücken.

Der Verein für Ortsgeschichte, die Rentnertruppe und das Straßenbauamt Achern setzen sich für die Bekanntheit der Fließgewässer ein – v.l: Gerhard Lorenz, Beate Lorenz, Willi Federle, Edgar Gleiß, Karl Schell und Achim Priller.

Das betraf den Rittgraben und die Acher (Feldbach) auf der Kreisstraße nach Memprechtshofen und die Acher auf der L 87 und der Kreisstraße Richtung L 87. Die anderen Tafeln- insgesamt 22 – wurden an den Brücken der Gemeindestraßen von Karl Schell in ehrenamtlicher Tätigkeit angebracht. Dazu gehört auch eine Tafel für den Fautenbach, der nur wenige Meter, nachdem der Pelzbach – in Gamshurst Neugraben- in den Fautenbach und danach in die Acher mündet.

Dies wurde über einen sog. Digger geregelt, der die Mündung des Fautenbach in die Acher unterirdisch reguliert. Da nur noch eine Beschilderung fehlt und die Aktion fast abgeschlossen ist, traf man sich mit dem Leiter des Straßenbauamtes Achern Achim Priller.  Edgar Gleiß nahm das Treffen an der Acherbrücke und dem Beginn des Acher-Flut-Kanals zum Anlass, der Behörde , allen voran Roland Gäßler und Achim Priller zu danken, aber auch ganz besonders Karl Schell, der die Montage ganz alleine vornahm und bereits Ende des Jahres Vollzug meldete. Ein Hinweisschild hat er allerdings noch. Es ist jenes vom „Alten Schwarzwasser“ , das zwischen dem Ortsende von Gamshurst und dem Ortsschild Michelbuch angebracht wird. Vorab müssen aber die Brücke und das Geländer komplett erneuert werden. Diese Arbeit übernimmt in den nächsten Wochen die Rentnertruppe, wie Ortsvorsteher Hans Jürgen Morgenstern mitteilte. Da der Verein für Ortsgeschichte diese Schilder in einem Gesamtwert von rund 1700 Euro finanzierte, wurde das Budget der Ortsverwaltung nicht belastet. Dass aber mit dem „Huber-See“ und dem „Risisee“ noch zwei Seen auf Gamshurster Gemarkung sind, zeigt, wie wasserreich der Stadtteil Gamshurst ist. Karl Schell konnte von seiner Aktion schlussendlich berichten, wie erfreut sich Bürgerinnen und Bürger zeigten, das sie nun endlich lesen könnten, über welchen Bach oder Graben ihre Wanderung oder Joggingtrecke führte. Diese Rückmeldungen bestätigen das Ansinnen des Vereins für Ortsgeschichte, nicht nur in der Historie des Dorfes zu forschen, sondern der Bevölkerung das „Ist“ nahe zu bringen.

Text und Bild: Michael Karle

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